09.09.2005 - Orange Clubbing: Hotze Releaseparty
Daten
von: mad
Location: Factory
Ort: Hannover
Beschreibung
Die Pussy Galore hat Hannover erreicht. Und mit ihr Hotze, der durchgeknallte Freak, der als Pinupboy der Stammheim Flyer zum absoluten Comic Superhelden der Technoszene aufgestiegen ist. Und Superhelden sind nunmal da, um gefeiert zu werden. Ein Grund mehr für mich, der Factory einen weiteren Besuch abzustatten.
Um halb 1 hatte ich das Metall der Tanzfläche unter den Füßen. Leider mehr oder weniger als einziger, da es für Factory Verhältnisse um diese Zeit noch relativ früh war und die laut Wetterbericht für längere Zeit vorerst letzte trocken-warme Sommernacht den Besuch des Biergartens oder die Grillparty mit den Homies länger als geplant werden ließ. Und dabei weiß man in Hannover eigentlich, daß der Sound von Dennis Diers weit besser schmeckt als das Gebrutzel von Weißwürsten und das Geblubber des Bierhahns. Feinster Electro House. Absolut tanzbar. Ein schönes Set.
Als nächstes gesellte sich DJ Pierre zu den Plattentellern. Besonders während seiner Zeit als "Heimbetreuer" ist seine Karriere steil nach oben geschnellt, was sich auch in seiner perfekten Mixtechnik wiederspiegelt. Mit absoluter Konzentration und einem sehr ernsten Gesicht, Kombinierte er die Sounds seiner Platten so, daß man am Schluß nicht mehr wußte, was nun zu welcher gehört. Minimaler Sound und schwere Synthiflächen mit flinken Computerpiepsern. Techno in seiner Reinform. Lediglich eine kleine Entäuschung für die, die Schranz erwartet hatten. Aber wer Pierre kenn, weiß wo er sich bewegt. Tempo 130 - Schrittgeschwindigkeit.
Gegen 4 Uhr übernahm dann Mijk van Dijk die Regler. Ein Berliner DJ, der schon damals in Scooters Hyper Hyper neben Westbam und Sven Väth erwähnt wurde, aber in Deutschland nur sehr selten zu hören und besonders den jüngeren ein Unbekannter ist.
Das was folgte, versetzte nicht nur mich in Staunen. Etwas höher getaktet wippte sein linkes Bein zum Grundbeat während sich seine Arme wild und absolut gekonnt zwischen Final Scratch, Plattenspieler und Mischpult hin und her bewegten. Er scratchte Beats rein, baute Melodien aus Flächen und cuttete absolut perfekt. Mixtechnik in seiner vollendeten Form, welche sich in der Feiercrowd verirrte und als lautes Gejubel, Gekreische und extasisches Gepfeife zurückkam.
Um 6.30 Uhr stand dann schließlich der 4. und letzte Act des Abends hinter dem DJ Pult: Asem Shama. Er ist bekannt dafür, daß er gerne mal etwas schneller wird und so kam kam er gleich bei der ersten Platte richtig zur Sache. Für mich für diese Zeit nach den Acts davor zu schnell und ich machte mich auf den Heim... äh nach Hause Weg.
Insgesamt war es eine schöne Party, die den Eintrittspreis von 10 Euro mehrfach rechtfertigte, zumal ein Bier inklusive war.