12.07.2005 - Ein Technofan in China
Daten
von: mad
Location: nicht angegeben
Ort: nicht angegeben
Beschreibung
Momentan befinde ich mich in Hangzhou etwa 2 Zugstunden von Shanghai entfernt. Auslaender - man erkennt sie an den langen Nasen, dem Rucksack auf dem Ruecken und in der Naehe westlicher Fastfoodketten - gibt es hier fast keine, weswegen ich mich mit den taeglichen Blicken abgefunden habe. Auch Englisch versteht hier fast keiner, und wenn man versucht, Chinesisch zu sprechen, hoert es bei Hallo und Danke auch schon auf, da man grundsaetzlich alles falsch ausspricht. Aber bewaffnet mit panthomimischer Faehigkeit, Stift und Papier finde ich mich ganz gut zurecht. Nur mit Entenzungen und Huehnerfuessen sowie allgemein den Essgewohnheiten der Chinesen haben ich noch meine Probleme. Das Bier dagegen ist ausgezeichnet und mittlerweile Hauptbestandteil meiner lustigen Abendende hier geworden.
Chinesen gehen, wenn nicht gerade zum Essen, meist in die Karaokebar oder zum Kartenspielen. Diskos sind weniger beliebt, da dort viele Prostituierte ihr Geschaeft treiben und die Eltern ihren Kindern verbieten, dorthin zu gehen. Das klingt im ersten Moment komisch, wenn man sich aber das Verhaeltnis der Eltern zu ihren Kindern, die staatlich gesteuert nur einfach vorkommen, ansieht, versteht man das.
Das schoenste und spassigste, was mir bisher in der Nacht begegenet ist, ist eine Bar, wo Frauen singen und tanzen. Wenn einem eine Frau gefaellt, kann man sie zu seinem Tisch beordern und lustige Trinkspiele mit ihr spielen. Sex oder aenliches ist nicht erlaubt. Das wuerde aber auch die lustige, ausgelassene Stimmung stoeren. Meistens sitze ich hier mit 6 oder 7 Personen an einem Tisch und manchmal kommt es vor, dass sich dann 8 glaeschen Bier fuellen und getrunken werden muessen, weil ich die falsche Zahl gewuerfelt habe. Gan Bei - auf ex versteht sich. So ergab es sich, dass ich anbot, anstelle von noch mehr Alkohol zu trinken, auf die Buehne zu gehen und zu tanzen. Die Cheffin war begeistert und so wurde ich Superstar ;-) Die Musik geht hier uebrigens allerorts in Richtung Dance. Ob in der kleinen Butique, im Kaufhaus oder eben in der Bar. Hier gibt es scheinbar keine Vorurteile gegenueber elektronischer Musik. Aber ich glaube auf Drogen steht noch immer die Todesstrafe...