24.07.2004 - 4 Years Subsoil

So um ca. halb zwei hatten wir die anstrengende Bundesstrassenfahrt hinter uns und stiegen hinab in die Höhlen des Subsoil in Halberstadt.
Christian Fröhlich beschallte gerade den Mainfloor mit Gewicht auf überdurchschnittllich wuchtigen Bassdrums, was sich in den Sandsteingewölben als ziemlich gute Wahl herausstellte. Das Publikum war jedenfalls nach jedem Break lauthals am Schreien, Pfeifen etc..
I.D.O.G&Crypton fuhren eine ähnliche Schiene, wenn auch mit einer Prise heftigerem Synthesizergetöse. Irgendwie organisch-brutaler als der Rest. Da ich persönlich ja auf so Zeugs unheimlich abfahr, war ich zu dieser Zeit unbremsbar auf der Tanzfläche zu finden und hatte meine Mitreporterin Nadja ziemlich unhöflich mit der Kamera allein gelassen. Die gerechte Strafe dafür folgte in einigen schrecklichen Beweisfotos unter den reichlichen Bildern dieses Abends.
Und dabei haben eigentlich noch wesentlich mehr Leute das Programm in gut lesbarer Körpersprache für gut befunden. Sind wahrscheinlich einfach alle fotogener (komisches Wort)!
Seit unserem letzten Besuch hatten bereits weitere Änderungen an der frisch umgebauten Location stattgefunden. So ist der grössere vormalige Chillbereich jetzt House Area und umgekehrt. Damit stratzen die Leute, die nur den Zappelfloor wechseln sollen nicht mehr hektisch durch den eigentlich ruhigen Chillbereich und sind ausserdem schneller da, wo sie hinwollen.
Der Housefloor übrigens war diesmal weniger dicht bevölkert. Das mag zum einen am verbesserten Platzangebot liegen, ging aber sicher auch zugunsten des Mainfloors, denn der war rappelvoll. So war in der Househöhle auch eher gelassene Partystimmung angesagt, was dem anwesenden Publikum wohl auch ganz recht so war. Das heisst jetzt nicht, dass alle nur tranig rumgestanden hätten, es wurde sich beim Tanzen einfach nicht so sportlich verausgabt, wie auf der Mainarea.
Diese wurde dann bald von Marco Bailey in Beschlag genommen, der nun eher auf Tempo und Innovatives setzte als auf puren Brachialsound. Auch dieses kam gut an. Während der Photoschiesserei war nicht zu übersehen, dass die Leute nicht wie sonst von einem Floor zum Nächsten wechselten sondern einfach zwischen hinterem und vorderem Bereich des Mainfloors pendelten, geradeso als hätten alle Angst, hier etwas zu verpassen.
Die klare Dominanz der grossen Höhle ging allerdings zulasten des Electrofloors. Man muss ehrlicherweise sagen, dass es hier so ziemlich den ganzen Abend über recht leer blieb.Seitens der DJs wurde darauf reagiert, in dem man ruhigere Klänge anschlug, was diesen Raum dann zu einer Art zweiten Chillarea machte, keine Sofas aber dafür bis zum Schluss kühle Luft und wer beim Chillen doch noch etwas Bewegung braucht, fand hier die passende Musik. Als wir das Subsoil um viertel vor Puma wieder verliessen, begann gerade die Phase des Abends, bei der sich viele männliche Besucher ihrer Shirts entledigten, was ja nun nicht gerade darauf hindeutet, dass der Abend/Morgen zuende wäre. Da wir aber noch eine längere Fahrt vor uns hatten, blieben wir dann doch nicht bis zum Angehen der Lichter, die Party hatte uns geschafft.