08.11.2003 - Uforia - Melanie di Tria's birthday
Daten
von: mad
Location: Hauptgüterbahnhof
Ort: Hannover
Beschreibung
Melanie di Tria ist ein Jahr älter geworden und Hannover hatte so mal wieder einen Grund mehr zum Feiern. Als Location mußte der alte Haupgüterbahnhof ein letztes Mal herhalten. Mit einem Ambiente, welches durch die industrielle Bauweise stark an alte Hanomag Zeiten erinnert, einem netten Soundsystem, 3 riesigen Videoleinwänden, mehreren Theken, einer kräftigen Nebelmaschine und einer netten Lichtanlage - leider ohne Laser - war die Party perfekt.
Die große Location war auf etwa 3/4 der Fläche durch die Bühne getrennt. Im großen Bereich befand sich die Mainarea und auf den restlichen Quadratmetern kamen Housefans auf Ihre kosten. Auf der offenen Seite zu den Gleisen war der Hauptgüterbahnhof abgesperrt und mit großen, schwarzen Planen gegen das zu schnelle Eindringen kalter Luft geschützt. Obwohl es ein sehr gutes Heizsystem gab, mußte man sich am Anfang regelrecht warmtanzen. Das führte zu dem positiven Nebeneffekt, daß die Tanzfläche und die Plätze auf den Boxen schon recht schnell gefüllt waren. Gut gefüllt war auch die Bühne der Mainarea, da irgendwie jeder der Melanie di Tria einmal zugewinkert hatte, einen Backstageausweis besaß. Als dann Kai Tracid, der Schwarm vieler Frauen, an den Decks stand und ein sehr schönes Set hinlegte, nahm die Begeisterung etwas Überhand und der Veranstalter stellte prompt einen Securitymann davor. Besonders eindrucksvoll war auch die Szene nach seinem Set, als unzählige Feierleute das Gitter hochkletterten, um ein Autogramm zu bekommen. Irgendwie erinnerte das doch sehr an Anti-Atomkraftdemonstationen der 80er, nur daß Kai nicht verstrahlt war, sondern sich vielmehr an einer Flasche Wasser festhielt *g*.
Ansonsten stand diesmal Mark Spoon nicht nur auf dem Flyer, sondern auch einmal real an den Plattentellern. Mit einem extrem langen Gesicht und dem Verbot, ihn zu fotografieren, machte er sich allerdings nicht unbedingt viele Freunde, wurde aber seinem Image gerecht. Sein Set war dennoch ganz überraschend - wenig kommerzig und teilweise sogar etwas schranzig. Sehr beeindruckend war nach Kai Tracid besonders DJ Warmduscher. Er ging schon am Anfang seines Sets in die Vollen und legte feinsten Hardbass auf. Besonders dieser harte Style begeisterte erstaunlicherweise viele. Und auch die anderen DJs wie Asys, Hooligan, Moni B., etc. hatten eine ganz gute Plattenauswahl getroffen.
Neben vielen Feierleuten aus Hannover und Umgebung zog es auch viele aus ferneren Gefilden wie z.B. Hamburg, Berlin, Pforzheim, Köln und Leipzig an die Expostadt an der Leine. Das Gesamtbild war sehr gemischt. So gab es junge Gesichter, etwas in die Jahre gekommene Feierleute, Plastikraver, Muskelprotze, Stylos, Normalos und unzählige unkategorierbare zu gleichen Teilen.
Die Stimmung war insgesamt verdammt gut und wohl kaum einer schien es bereut zu haben, dort gewesen zu sein. Schade, daß die Bahn mit der Location nun in Zukunft andere Pläne hat und eine mittlerweile etablierte Technolocation in Norddeutschland von der Bildfläche verschwindet. Aber ein Ersatz ist schon gefunden: die von der Reincarnation bekannte Stadionsporthalle. Nächste Möglichkeit, diese auf Feiertauglichkeit zu testen, ist der Christmas Mega Rave am 25.12.2003.