21.06.2003 - Intensivstation oder eine spontane Nacht in Hamburg
Daten
von: mad
Location: Phonodrome
Ort: Hamburg
Beschreibung
Ninje und ich wollten dieses Wochenende eigentlich nicht feiern, denn der Geburtstag eines Bekannten stand an. So fuhren wir also am samstag Nachmittag zu ihm nach Bad Segeberg. Am Abend dann suchten wir uns für die Rückfahrt den letzen Zug nach Hannover raus und stiegen schließlich ein. Bis Hamburg ging auch alles gut. Doch irgendwie klappte dann nichts mehr. Der IC ging mit dem Wochenendticket nicht und nach einer extrem langen Wartezeit am Bahnschalter war auch gerade der letze ICE abgefahren. "Na super", dachten wir uns. Wir hatten nun die schöne Wahl zwischen einem 6 stündigen Aufenthalt in Uelzen und dem weiteren Aufenthalt in Hamburg. Doch wer fährt 22:00 Uhr in einer samstag Nacht freiwillig nach Uelzen? Kurz entschlossen fuhren wir dann also fix drei Stationen mit der S-Bahn vom Bahnhof zur Reeperbahn. Für uns, die noch nie zuvor dagewesen sind, war es ein völlig neues Erlebnis. Fastfood Restaurants, Spielhöllen, Tabledancing, Live Shows, Sexshops und Discos dicht an dicht - die ganze Nacht über geöffnet. Von Punks über Feierleute bis hin zu älteren Ehepaaren war hier alles vertreten und es stand mehr der Spaß als der Sex im Vordergrund. Bis in die frühen Morgenstunden tobte hier auch das Leben - keine Spur von Müdigkeit. Hier wurde die Nacht zum Tag.
Nachdem wir ein paar Türsteher nach dem naheliegensten Technoschuppen gefragt hatten, gelangten wir auch schon nach wenigen Metern in eine dem Namen nach uns bekannte Feierlocation, dem Phonodrome. Der Einlass verlief unproblematisch. Nichtmal in meine Tasche wollten sie gucken. Vielleicht waren wir aber auch noch zu früh dran. Der Eintrittspreis war für unsere Verhältnisse mit 12 Euro ziemlich hoch, denn einen wirklich teuren Headliner gab es nicht.
Die Tanzfläche war zwar nicht brechend voll und die zweite Area wurde auch nicht aufgemacht, doch die Stimmung war gut und die Leute kamen schnell zur Sache - auch wenn tanzstiltechnisch regionale Unterschiede erkennbar waren.
Der Musikstil war Trance, allerdings fernab von kommerzieller Chartmusik. Nicht sehr schnell, aber trotzdem treibend. Nicht so nervig wie Goa, aber dennoch Richtung Psytrance.
Die Getränkepreise waren noch im Rahmen und die Ledersitzecken sehr gemütlich. Die Tanzfläche hatte durch Abluftrohre an der Decke und hohe Wände Lagerhauscharakter.
Besonders positiv viel uns auf, daß uns keinerlei Drogen angeboten wurden, die Leute nicht oder kaum verpeilt waren und es für das Klo und das Leergut extra Personal gab.
Um 5:00 Uhr fuhr dann unser Zug zurück nach Hannover. Fotos gibt es leider keine, da wir aufgrund unserer Spontanität keine Cam dabei hatten.
Fazit: Mit Headlinern im Programm auf jedenfall eine gute Adresse.