05.04.2003 - Time Warp 14
Daten
von: BiBo
Location: Mannheimer Maimarkthalle
Ort: Mannheim
Beschreibung
Die Reise zur TIME WARP 14 nach Mannheim begann am Samstag um 14 Uhr am ZOB. Wir hatten beschlossen mit dem Bus zu fahren, da dies eine wirklich stressfreie Angelegenheit ist. Buchen konnte man die Reise auf www.technobus.de. Auf der Internetseite wurde uns ein soundstarker Bus versprochen und auch die Rückreisezeit sollte gemeinsam entschieden werden. Die Realität war jedoch eine komplett andere. Der Bus besaß ein Kassettenabspielgerät und der Sound war mehr schlecht als recht und wurde immer wieder von kleinen Aussetzern gestört. Offensichtlich war die "Anlage" nicht mehr die neueste. Selbst die Kassetten wurden von den Reisenden mitgebracht. Die Rückreisezeit war dann Sonntag um 8:30 Uhr und an der war auch nicht mehr zu rütteln, da der Bus wieder in Hannover benötigt wurde. Die meisten waren darüber nicht gerade glücklich, da die TIME WARP offiziell bis 14 Uhr gehen sollte. Der Busfahrer, auch Shuttle Commander genannt, hat seine Arbeit jedoch 100 % ordentlich ausgeführt und war schwer in Ordnung und jederzeit für Späße zu haben. Ein Shuttle Commander für solch eine Truppe muss schon einiges abkönnen, um ohne psychischen Schaden anzukommen.
An der letzten Raststätte vor Mannheim wollten wir noch eine wirklich ganz kurze Pinkelpause einlegen, um schnellstmöglich zur TIME WARP zu kommen. Kaum hatten wir einen Fuß aus der Tür gesetzt, kamen Zivilpolizisten angerannt und drückten uns wieder in den Bus. Drogenkontrolle! Statt der geplanten 10-Minuten-Pause wurde dann fast eine ganze Stunde. Jeder einzelne wurde rausgeführt und genauestens kontrolliert. Zum Schluss schnüffelte sogar noch ein Polizeihund jeden einzelnen Sitzplatz ab. Im ganzen gesehen war die Busfahrt wirklich lustig und können eine An- und Abreise zu solchen Events nur weiterempfehlen.
So, jetzt stand der TIME WARP nun wirklich nichts mehr im Wege. Um ca. 21 Uhr betraten wir endlich die riesige Maimarkthalle. Die Halle war in 3 Bereiche aufgeteilt: Catering-Bereich (Verkaufsstände mit Klamotten, Schmuck usw. und einer Brainmashine Ecke) und die beiden Main Floors (Floor I und Floor II). In Floor I installierte die Firma VisuArt s.g. Gap-Walls mit Videobeamerprojektionen. Die Gap-Walls sind 40 Monitore, die sich in 8 Kaleidoskopblüten teilen. Die Idee, Konzeption und Umsetzung für die Deko in Floor II kamen von Bamboo und Sola (Visual-Artists aus Ibiza). Hier wurde eine faszinierende Komposition aus farbenprächtigen Licht-Installationen und Performancekünstlern geboten. Direkt an der Maimarkthalle angeschlossen war der Floor III und die Broadway-Discothek mit den Floors IV und V. Der Floor III, auch Monza-Floor genannt, wurde von Markus Remscheid gestaltet. Er programmierte den PixRecorder, mit dem man Tonsignale visuell umsetzen kann. Es ist ein wirklich großes Erlebnis auf so einem Event zu sein und mit 11.000 Gleichgesinnten zu feiern.
Als dann ab 23 Uhr in Floor I Kazu Kimura sein Set auflegte und Tino Rios auf Floor II den Leuten zeigte, was Techno ist, war das Durchkommen schon verdammt schwierig geworden und man musste schon ein bisschen Zeit einplanen, um den Floor zu wechseln. Ab 0 Uhr gaben auf Floor I Marco Bailey und auf Floor II Umek ihr bestes. Die Sets von den beiden waren wirklich erstklassig und die ganzen Feierpeoplez waren alle besessen von der Musik und feierten, was der Körper und die Beine so hergaben. Die Feierstimmung wurde auch bei Vanguard, Dave Clarke, The Advent und erst recht nicht bei Adam Beyer schlechter, ganz im Gegenteil, die Stimmung wurde immer besser.
Einen beindruckenden Überblick konnte man sich auf den Tribünen in den Floors I und II verschaffen, wo man auf jeweils bestimmt 3.000 bis 4.000 Feierpeoplez schaute und die 80 verschiedenen Lichteffekte auf sich wirken lassen konnte. Die Tonleistung betrug insgesamt 150 KW und die Lichtleistung 300 KW. Um dies alles zu ermöglichen, wurden 68.000 m Kabel verlegt und 1.200 m Traversen aufgehängt.
Ab 6 Uhr war es Zeit für die zwei Techno-Legenden überhaupt: Chris Liebing auf Floor I und auf Floor II kein geringerer als Sven Väth höchstpersönlich. Wer jetzt geglaubt hat, die Stimmung kann nicht mehr besser werden und die eigenen Knochen wären schon völligst kaputtgefeiert, der hat sich ganz schwer geirrt. Es war unglaublich mit anzusehen, wie Väth und Liebing die Feierpeoplez in ihren Bann zogen und noch einmal wirklich alles aus ihnen herausholten und die Stimmung kochen ließen. Uns ging es dabei nicht anders und wir wurden mit in den Feier-Bann gezogen.
Um 8 Uhr mussten wir uns dann zwingen zu gehen, da der Bus um 8:30 Uhr sonst auch ohne uns fahren würde. Die TIME WARP 14 war ein richtiges Erlebnis und alle, die nicht dabei waren, die können einem wirklich leid tun. Das 24-Stunden-Erlebnis begann für uns am Samstag um 14 Uhr und endete am Sonntag um 14 Uhr. Es hat sich gelohnt und jeder, der mit war kam voll auf seine Kosten, auch wenn es nicht ganz billig war. Nächstes Jahr werden wir wieder mit von der Partie sein und alle, die dieses Jahr nicht dabei waren, sollten schonmal für nächstes Jahr sparen.