18.01.2003 - Stepping Forward - Drum and Bass Party

Vor unserer ersten Drum and Bass Party auf dem Gelände der ehemaligen Bettfedernfabrik konnten wir vorher nicht genau abschätzen wie es werden würde. Als wir ankamen mußten wir als ersten einmal den Eingang finden. Vorbei ging es da an durch Kondenswasser vernebelten Scheiben, wo zu unserer Überraschung Hiphop und Black Musik in die Vollmondnacht schallten. Erst dachten wir, daß wir falsch wären, doch schließlich bei der Kasse angekommen, hörten wir auch schon die ersten MC Schreie. 10 Euro mußten wir dann pro Person zahlen. Nicht gerade wenig, aber auch nicht weniger als in den meisten Technoclubs.

Als wir dann schließlich durch eine Gummimattentür gingen, staunten wir nicht schlecht, daß die Halle richtig gut gefüllt war. Bis zur Bühne nach vorne durchzukommen, stellte sich sogar als Herausforderung heraus. Überall wurde getanzt und der Style war dabei in etwa vergleichbar mit dem bei Schranz - also viel Beinarbeit und wenig Armbewegungen. Anders war nur, daß sichtbar mit dem Blick zur Bühne getanzt wurde.

Auf der Bühne stand dann im Hintergrund ein DJ, der brachialen, schnellen teils elektronischen aber auch breakigen Drum 'n Bass auflegte. Davor stand ein MC, der rythmisch und zu 99% auf Englisch versuchte, die Stimmung zum Kochen zu bringen. Bei dem Versuch blieb es dann aber auch, denn irgendwie konnte kaum einer Englisch. Am Besten war aber immer noch MC Mojo, der sich völlig aufregte, daß keiner seinen Kommandos folgte. "You represent Germany, make some noise!" "UK-Germany Connection!" "If you like Drum'n Bass then make some noise" wurden irgendwie nur von verdammt wenigen verstanden. Als er nach erneuten Aufforderungsversuchen, den Arm zu heben, wenn man Drum 'n Bass mag, die Arme durchzählte "one likes drum n bass, two like drum'n bass 3, 4, 5 like drum'n bass" auf schließlich 5 oder 6 kam, zeigte sich, daß Pisa gar nicht so unrecht hatte, denn tanzen taten ja die meisten. Vielleicht ist Hannover aber auch noch ein Entwicklungsland in Sachen Drum'n Bass.

Neben der Mainarea gab es dann auch noch die am Anfang gehörte Black/Hiphop Area und das Mephisto, eine Bar beschallt von housigen, langsam technoiden Stücken.

Insgesamt war es eine Party mit viel Potential. Über 700 Leute zeigten, daß sich daraus in Hannover mehr entwickeln könnte und daß es nicht bei einer Party bleiben muß. Wir sind auf der nächsten Party fern ab jeglichen Mainstreamgejammers bestimmt wieder dabei.