Niederländische Regierung verbietet Psycho-Pilze
Erstellt am: 22.10.2007 - von: nw
Halluzinogene Pilze, die sogenannten "Magic Mushrooms", sollen in den für ihre liberale Drogenpolitik bekannten Niederlanden verboten werden. Die Hauptstadt Amsterdam ist ein beliebtes Ziel für junge Touristen, die mit Drogen experimentieren wollen.
Halluzinogene Pilze, die sogenannten "Magic Mushrooms", sollen in den für ihre liberale Drogenpolitik bekannten Niederlanden verboten werden. Der Gesundheits- und Justizminister des Landes teilten mit, sie hätten sich auf eine entsprechende Änderung der Drogengesetze geeinigt. Nach mehreren Vorfällen mit berauschten Touristen, die nach dem Konsum von Psycho-Pilzen sich und andere in Gefahr gebracht hatten, war in den Niederlanden eine heftige Diskussion über die Gefahren der "Magic Mushrooms" entbrannt. Gerade die Hauptstadt Amsterdam ist ein beliebtes Ziel für junge Touristen, die mit Drogen experimentieren wollen.
Die Zahl der Zwischenfälle im Zusammengang mit dem Konsum halluzinogener Pilze sei von 55 im Jahr 2004 auf 128 im vergangenen Jahr gestiegen, sagte Karin Donk, Sprecherin des Gesundheitsministeriums. "Für das laufende Jahr wurden bereits mehr als 100 Fälle gemeldet, vor allem in Amsterdam", sagt Donk weiter. Anfang Oktober war ein deutscher Tourist nach der Einnahme solcher Pilze nackt durch eine Einkaufsstraße von Amsterdam spaziert. Bislang waren die Pilze in sogenannten Smartshops in Amsterdam und anderen großen Städten frei verkäuflich. Das Verbot von Verkauf und Zucht der Psycho-Pilze soll in den kommenden Monaten in Kraft treten. Zuvor muss noch das Parlament zustimmen.
Im März hatte sich eine 17-jährige Französin von einer Brücke in Amsterdam in den Tod gestürzt, nachdem sie Psycho-Pilze gegessen hatte. Nach dem Vorfall hatte sich das niederländische Parlament mit großer Mehrheit für ein Verbot der "Magic Mushrooms" ausgesprochen. Der Verband der niederländischen Smartshops reagierte fassungslos auf das Verbot. Das Problem sei auf die Innenstadt von Amsterdam begrenzt, sagte Sprecher Paul van Oyen.
Quelle: HAZ