TECHNO BALLADS
Erstellt am: 22.09.2006 - von: OM
Vorstellung der CD Compi Serie Techno Ballads
Label: Millenium Records ltd. London
Vorwort
Diese CD Reihe aus dem Hause Millenium Records aus London erklingt in einem ungewohnten aber dennoch freundlichen und offenen Hörgenuß wieder.
Als ich Mitte der Neunziger (ja ganz recht, so lange gibt es diese CDs schon - aber alt ist ja nicht gleich schlecht, wie an sich jeder nicht Trendhopper weiß) zufällig beim Stöbern auf der dritten Ausgabe stieß und mir diese im Laden anhörte, war ich mehr als positiv überrascht. Zwar gab es gerade in dieser Zeit unzählige Compilation verschiedenster Labels – viele darunter waren Sublables größerer Majors die allenfalls für ihre auf Masse getrimmten Tracks mit unglaublichen Hype unter das tanzende Volk brachten – aber hin und wieder gab es darunter auch welche, die einem intuitiv direkt aus dem CD Regal ins Gesicht sprangen. Nicht unbedingt wegen eines schillernden Artworks oder dergleichen, nein, eher durch ein dezenteres aber auch offenes Erscheinungsbild. Dass eine CD oder Platte nicht gleich phat ist, nur weil das Artwork ein absolutes Highlight ist, sollte dennoch klar sein. Wie dem auch sei, nachdem ich im Store (wer jetzt an Kaufstadt, Karhof&Co. denkt – weit gefehlt, in einem Stöberladen mit eher qualitativen Musikartikeln aus Jazz, Blues, Rock, Indepent und Elektronika) mittels alter Sennheiser Kopfhöhrer in den dritten Teil der Reihe reingelauscht hatte, schob ich den ersten Silberling @home in die um einiges klangvollere Anlage. Die Dichte und auch vor allem die Tiefe jedes einzelnen Titels sorgten sofort für ein angenehmes Prickeln. Doch genug der Rückblende, auf zu einer Reise ins Klangiversum!
Der Sound
Part III Cd 1, Track 01 (Fortunato&Montresor – „Imagine (imagination)“
Bei dem Titel denkt man wohl allgemein an softe Synthies, eingesungene Passagen und siedelt dies alles irgendwo im Ambient-Genre an. Womit wir den zweiten Teil des Wortes „Techno Ballads“ beschreiben könnten, jedoch irren...
Ein anfangs dumpf daher kommender Synth fährt smooth nach oben, umräkelt von downgepitchten Vocals. Man fängt an es interessant zu finden und stellt sich auf eine smoothe und sehr chillige Akustik ein... Doch Halt!! Was war das!? Nach wenigen Sekunden eben beschriebenen Lauschens klingt der Sound ab und allein das Vocal flirrt für einen Augenblick durch den Raum. Einige Sekunden später setzt eine druckvolle, kickende 4/4 Bassdrum ein. Unterstützt von einer smoothen Hihat bahnt sie sich das Volume steigernd den Weg nach vorn. Ein mehr als einfacher Opener für den ersten Titel einer CD wie ich finde. Wobei auch gesagt sei: am ehesten ist man positiv von Musik überrascht, wenn man sich unbefangen und ohne große Erwartungen seinem Hörsinn hingibt.
Der Gesamtklang der CD’s lässt sich auch noch mehr als 8 Jahre später für mich mit den Worten, die ich damals an einen Freund richtete, beschreiben: „Die Tiefe, die Unbefangenheit und der direkte aber nicht aufdringliche Klang der einzelnen Titel wie auch das vertraut erscheinende Klangbild sind - selbst wenn man die Percussions wegläßt - nicht unbedingt zum Einschlafen. Dafür sind sie zu direkt. Die Drums und Percussions allgemein verhindern das vorzeitige Einschlafen. Eher animiert der Gesamtsound dazu, mit guten Freunden einen Club zum Bersten zu bringen, nur um anschließend in gemütlicher Runde beim Schein von Lavalampen und Schwarzlicht lässig den ersten frühen Stunden eines neuen Tages zu huldigen und dabei die besagten Silberlinge abzuspielen.
Die Beats reichen vom klassischen 4/4 zu elektromäßigen Rhythmen, im Hintergrund ein entspanntes Wabbern sinuswellenförmiger Landschaften aus Klang, angereichert durch einzelne lichtbringende Sounds. Fast könnte man all das als Trance beschreiben. Aber würde ich diesen Vergleich ziehen, müsste ich annehmen, dass die TechnoBallads Compi Reihe in die Schublade des Trance von Oliver Lieb bis Scooter reicht. Das wäre falsch! Viel mehr zeichnet sie sich durch eine eigens für sich entwickelte Schublade aus - wenn man es so nennen will.
Nicht alle Titel frönen der rhythmuslastigen Akustik, auch gibt es hier und da einige ambientlastig angehauchte Titel, doch egal wie die Mischung aussieht mit der man versucht einer Beschreibung der CDs nahe zukommen - sie haben ihren eigenen, klar und sauber (sauber, nicht steril!) klingenden Style definiert, welcher sich klangvoll im Spektrum elektronischer Musik wiederspiegelt. Unterstützt von sauberen Percussions, sphärischen und transparenten Vocals, wohlig warm klingen Pads und saubere Pianolines.
Die Artists
Time Modem, Surge, Marzipan&Mustard, Solar Quest, Moby , Full Moon Fashions und andere um nur einige zu nennen.
Einige der Artists haben auf dem gleichen Label auch einige Alben veröffentlicht.
Der Preis für diese CD’s dürfte in etwa von 5 – 15 €uro liegen, ich weis leider nicht wie hoch die Auflage war, aber soweit meine Infos stimmen gibt’s das Label schon einige Jahre nicht mehr, was es schwierig machen dürfte die komplette Serie im regulären Handel zu bekommen.
Es gibt insgesamt 5 Parts, 1-3 sind Doppel CD’s, Part 4 Single CD und Part 5 Single Mixed CD ( The Very Best Of Techno Ballads)
Hörempfehlung:
Part I : Unison-Unison, Solar Quest –Safe The Whales, Microwave Prince – Eternal Light, Time Modem – Frühlingblüten
Part II : Moby – Hymn, Marzipan&Mustard – Blau, Headman – Philadelphia Experiment, Luke Slater – Seeing Sense
Part III : Forunato&Montresor – Imagine, Marzipan&Mustard – Spirit Of Love, Sounds From The Ground – Triangle,
Fresh Moods – Sky Never Die, ...
Season:
Ich komme überwiegend immer im Winter oder Frühling auf diese CD’s zurück, zum Grillen im Sommer passt es nicht so ganz wie ich finde, aber so für Wellness, Do Nothing oder „heut gönne ich mir mal was-Tage“ top!
Stuff:
Räucherstäbchen (aber nicht so viele, am besten etwas dezentes, Vanille, oder Opium)
Lavalampen (Rot&Grün), Schwarzlichtröhre
Plüschkissen, Kuscheltiere,...
Genußmittel:
GoaTee Mischung aus Buchholz/Aller – Goldener Zweig
(Damiana, Galanga, Kolanuss, Orangenblüten)
Früchtetee, Sekt, Rotwein
Wasser mit Zitronensaft
Serve Chilled!