30.000 Technofans bei G-Move in Kiel
Erstellt am: 16.05.2006 - von: Sabine
Es wurde viel spekuliert im Vorfeld, wird der G-Move ein Erfolg oder ein Flopp. Aus unserer Sicht war es eindeutig ein Erfolg! 30.000 zum größten Teil friedliche Raver feierten mit den 13 Trucks den ersten G-Move in Kiel. Die Technoparade zog vom Ostseekai bis zum Schwedendamm an der Kieler Förde vorbei - eine einzigartige Strecke direkt am Wasser! Um 14 Uhr ging es los und die 5km lange Strecke wurde abgefahren. Um 21 Uhr waren alle Trucks wieder am Startpunkt eingetroffen, wo auch der offizielle Aftermove stattfand.
Wir haben für Euch ein paar Pressestimmen eingefangen:
NDR:
Dröhnende Bässe bei sommerlichen Temperaturen: In Kiel haben fast 30.000 Menschen am Sonnabend die Techno-Parade "Generation Move" gefeiert. Um 14.00 Uhr setzten sich vom Ostseekai nach Angaben der NDR 1 Welle Nord 14 Musiktrucks mit ihren mehrere Meter hohen Lautsprechertürmen in Bewegung. Mit auf der Ladefläche der bis zu 26 Meter langen Anhänger waren knapp 100 Tänzerinnen und Tänzer. Die Parade verlief nach Polizeiangaben anfangs friedlich. Im Laufe des Abends griffen die Beamten allerdings insgesamt rund 120 Mal wegen Körperverletzungen, Rauschgiftdelikten und Ruhestörungen ein.
Noch bevor der "G-Move" startete, gab es laut Polizei die erste Festnahme. Die Beamten hatten einen per Haftbefehl gesuchten Discjockey erkannt. Später wurden außerdem drei Drogen-Dealer gefasst, und die Polizei nahm drei Tatverdächtige nach einem Raubdelikt fest. Ein junger Mann musste sich nach Tritten in den Bauch einer Notoperation unterziehen. Ein weiterer Mann erlitt Schnittverletzungen am Kopf. Insgesamt gab es 29 Anzeigen wegen Körperverletzung. Mit steigendem Alkohol- und Drogenkonsum sei die Veranstaltung zunehmend aggressiver geworden, sagte ein Polizeisprecher.
Lübecker Nachrichten:
Festnahmen und Verletzungen bei Kieler G-Move
Kiel (dpa/lno) - Der "Generation-Move" in Kiel hat die Polizei am Samstag abend in Atem gehalten. Es habe mehrere Festnahmen und einen Schwerverletzten gegeben, teilten die Beamten am Sonntag mit. Noch vor dem Start des Techno-Spektakels sei einer der Discjockeys festgenommen worden. Der Mann sei per Haftbefehl gesucht worden. Die anfangs friedliche Veranstaltung sei mit steigendem Drogen- und Alkoholkonsum immer aggressiver geworden, betonte die Polizei. Nach dem G-Move habe es insgesamt 122 Polizeieinsätze gegeben.
Kieler Nachrichten:
"G-Move": 20 000 Techno-Fans feiern an der Förde
Kiel (dpa) - Die 18-Jährige im bauchfreien Top zuckt rhythmisch. Die langen blonden Haare fliegen im Takt zu den wummernden Bässen, die am Samstag beim "Generation-Move" über die Kieler Förde dröhnen. Die Blonde ist zufrieden. "Es ist einfach super. Kiel gibt sich viel mehr Mühe als Hamburg."
Doch statt der erwarteten 30 000 bis 50 000 Techno-Fans kamen höchstens 20 000 junge Menschen zum ersten "G-Move" in der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt. Begleitet von den harten Klängen elektronischer Musik zogen sie an der malerischen Kulisse des Kieler Hafens entlang durch die Innenstadt. Auch Tausende Schaulustige wollten sich bei sommerlichen Temperaturen das Spektakel nicht entgehen lassen.
In Kiel fehlten die ganz gewagten Tops und die ganz knappen Höschen wie auf den Techno-Mega-Partys in Berlin oder Hamburg. An der Förde waren zwar auch Piercings zu sehen und Plüsch in Schwarz oder grellem Pink, aber nur hin und wieder bis auf die Haut Durchsichtiges. Dennoch: "Für Kiel ist das ganz toll", meinten viele, "mal ein anderes Flair."
Sogar ältere Menschen, die einen Blick auf den "G-Move" riskierten, zeigten Verständnis. Die Musik sei zwar zu laut und gewöhnungsbedürftig: "Doch wir waren ja auch mal jung. Und man tut ja so wenig für junge Leute." Andere fanden es einfach gut, "dass hier so viel los ist. Ganz egal, welche Musik, es ist schön, Leute auf der Straße zu treffen." Währenddessen tanzen zwei neongrün gekleidete junge Frauen gedankenverloren auf dem Asphalt in einer Lücke zwischen den Musikwagen, die die Menge mit den harten Beats beschallen.
"Wir wollen hier Spaß haben und ein großes Happening", hatte der Veranstalter Lars Fröhlich aus Hamburg angekündigt. Nach zehn "G- Moves" in der Hansestadt hatten die Hamburger ein Jahr pausiert, um das Konzept zu überdenken. Jetzt versuchen sie einen Neustart in Kiel und sind trotz der geringeren Teilnehmerzahlen sehr zufrieden: "Wir wollen auf jeden Fall wiederkommen." Hamburg habe zuletzt völlig unattraktive Strecken angeboten. Kiel dagegen sei sehr zuvorkommend. Wiederkommen wollen auch die 20-jährige Petra und ihre Clique aus Lübeck, die schon bei mehreren G-Moves dabei waren.
Zufrieden zeigte sich auch die Polizei, die zunächst keine ernsten Zwischenfälle registrierte. Und trotz des nicht ganz so großen Zulaufs in Kiel, Nachwuchs scheint es zu geben: Die fünfjährige Hanna und ihr vierjähriger Freund Elias wiegten sich in Begleitung ihrer Mütter hingerissen zu dem hämmernden Beat und fanden es einfach "cool".
Netzeitung:
Notoperation nach Tritten in den Bauch
In Kiel feierten rund 30.000 Techno-Fans bei dem «Generation Move» eine Riesenparty. Es war die erste Techno-Parade in Kiel in dieser Größenordnung. 13 Musik-Trucks zogen durch die Straßen, begleitet von tanzenden Massen. Der Umzug verlief zumeist friedlich, doch im Laufe des Abends gab es dann noch mehrere Festnahmen und insgesamt 122 Polizeieinsätze, teilten die Beamten mit. Es seien drei Dealer gefasst worden, drei Tatverdächtige nahm die Polizei nach einem Raub fest. Ein Discjockey wurde als per Haftbefehl gesuchter Straftäter enttarnt. Er sei «direkt vom Plattenteller weg» verhaftet worden, teilte die Polizei mit.
Notoperation
Nach Polizeiangaben wurde ein junger Mann durch Tritte in den Bauch so schwer verletzt, dass er sich einer Notoperation unterziehen musste. Insgesamt erfreute sich jedoch die überragende Mehrheit der Tanzbegeisterten an dem einigermaßen sonnigen Wetter und den treibenden Rhythmen der elektronischen Musik. Das Motto der Party: «Don't forget: Music is the only drug!»