Die Geschichte der Love Parade
Erstellt am: 14.06.2002 - von: katjes
Die Love-Parade, von einer kleinen Demonstration zur inzwischen größten Technoparade der Welt. Seit Mitte der 90er Jahre ist die Straße des 17. Juni (Berlins große Ost-West-Magistrate) der Austragungsort des Szenenspektakels. Berlin ist damit zum Mekka für Europas Raver geworden.
Es begann 1989 als der Techno-DJ Dr. Motte, mit bürgerlichem Namen Matthias Roeingh, die Love-Parade gründete. Rund 150 Technofans tanzten auf dem Kurfürstendamm, als Zeichen für mehr Liebe und Toleranz zwischen den Menschen, unter dem Motto „Friede, Freude, Eierkuchen“ hinter einem klapprigen VW Bus her. Niemand war sich zu dieser Zeit eigentlich bewusst welche Ausmaße die Love-Parade annehmen würde und welche Bedeutung sie auf die heutige Musikkultur ausüben würde.
Jahr für Jahr vervielfachte sich die Teilnehmerzahl der Love-Parade um ein vielfaches und die Love-Parade wurde zu einer festen größeren Berliner Veranstaltung.
1993 tanzten bereits 30.000 ausgelassene Feierkinder aus aller Welt auf der Love-Parade. Mittlerweile wurde der VW Bus gegen mehrere große buntgeschmückte Wagen mit riesigen Lautsprechern ausgetauscht.
Von 1993 auf 1994 vervierfachte sich die Zahl der Technofans auf 120.000 Teilnehmer. Die Love-Parade erreichte ein nie geahntes Interesse in den nationalen und internationalen Medien. Laut polizeilicher Anmeldung demonstrierten die Technofans für Frieden, Abrüstung und weltweite, gerechte Nahrungsverteilung. Eine politische Aussage benötigten die Veranstalter, um den Zug als Demonstration anmelden zu können. Das Motto der Love-Parade 1994 lautete „Brot für die Welt“.
„Peace on Earth“ war das Motto der 95’ Love-Parade. 340.000 Feierkinder tanzten friedlich um den Ku’damm. Das Problem dieses Jahres war das der Ku’damm an seine Kapazitätsgrenze kam. Die Organisatoren kamen zu dem Schluss, dass der Kurfürstendamm einen weiteren Anstieg der Teilnehmerzahl nicht verkraften würde. Entschieden wurde sich für die Strecke zwischen Ernst-Reuther-Platz und dem Brandenburger Tor, die Straße des 17. Juni.
Die erste Love-Parade auf dieser Route wurde zur größten Demonstration in der Geschichte Deutschlands. 750.000 Menschen fanden sich 1996 im Berliner Tiergarten ein, um nach dem Motto „We are one family“ friedfertig und bewegt zusammenzukommen. Dieses Jahr gab es zum ersten mal an der Siegessäule eine sogenannte Abschlusskundgebung, bei der die größten der Technoszene am Mischpult standen. Allerdings wurde diesmal auch eindeutig klar das etwas gegen den immer größer werdenden Müllberg und (menschlichen) Unrat getan werden musste. Die einen fürchteten dauerhaft um den Bestand des Berliner Tiergartens, andere bemängelten, dass der Steuerzahler für die tonnenweise Hinterlassenschaft der fröhlichen Partygäste aufkommen muss, wieder andere sehen einen Missbrauch von Alkohol und Designerdrogen.
1997 stellte die Love-Parade mit rund einer Millionen Teilnehmer und 39 Paradewagen einen neuen Rekord auf. Sie wurde somit zur größten unpolitischen Versammlung der Welt. Das Motto der neunstündigen Parade war dieses Jahr „Let the sun shine in your heart“.
Das Motto der Parade 1998 war, „One world, one future“, und zum ersten mal startete die Parade an zwei verschiedenen Sternpunkten: dem Brandenburger Tor und dem Ernst-Reuther-Platz. Man reagierte also auf die Schwierigkeiten 97’s, als es die Wagen nicht mehr durch die Massen schafften. 1.000.000 Partypeople aus aller Welt nahmen auch diesmal wieder Teil an der größten friedlichsten Parade der Welt. Enormer Konsumaufschwung für die Stadt Berlin. Rund 100.000.000 DM Umsatz machte Berlin an diesem Wochenende. Sponsoren und TV Sender haben Blut geleckt.
Die Love-Parade stellte 1999 unter dem Motto „Music is the key“ einen neuen Rekord auf: Mehr als 1,5 Millionen Raver feierten nach Angaben Veranstalter auf der Party der Superlative.
Erstmalig in der Geschichte der Love-Parade feierte 2000 auch das Ausland mit. In Wien, Tel-Avis und Leeds tanzt man unter dem Motto „one world, one Love-Parade“. In Berlin waren es in diesem Jahr 1,7 Millionen Raver. Die Anzahl der Partypeople in Wien lag bei 200.000 und Leeds bei 500.000.
Umweltschützer verhinderten den Termin am 14. Juli 2001. Eine heftige Auseinandersetzung entrennt um den Status der Love-Parade. Veranstaltung oder Demonstration. Das BVG hat das letzte Wort: Veranstaltung. Von nun an muss die LP selbst für Müllentsorgung etc. aufkommen. Terminverlegung auf den 21. Juli. Dr. Motte kündigt den 800.000 Besuchern an: „Nächstes Jahr wird alles anders!“. Trotz allem Ärger startete die LP. Das Motto dieses Jahr war „Join the Love Republic“.
Für das Jahr 2002 ist der 15. Juni zum Tag des Jahres gewählt worden.
Schlusssatz
Die Love-Parade ist ein Bestandteil unserer jetzigen Generation und kein Kleines. Das Spektakel der Liebe und Toleranz des Friedens und Respekts, der Musik und Jugendkultur ist die neue Art Toleranz und Akzeptanz aller Menschen zu demonstrieren.