Hannover Hardcore: Interview mit Warhead

Erstellt am: 16.06.2005 - von: nw

Warhead - Ein Mann mit "Punk-Attitude" und viel Humor. Sind seine Hände über den Tellern wird es allerdings ernst. Kickende Industrial und Darkcore Sounds kombiniert mit einer Extraladung Drum´n Bass gegen Ende seiner Sets sind typisch für den gebürtigen Hannoveraner. Wenn er nicht gerade die Partycrowds zum Schwitzen bringt ist er als gekonnter Graphikdesigner unterwegs. Ihm hat man unter anderem die zahlreichen Hannover Hardcore Designs zu verdanken.


Nadja: Anselm, als ehemaliger Fotograf und Redakteur von Technofans ist es für mich natürlich eine besondere Freude, mit Dir heute das Interview führen zu dürfen.


Warhead: Danke, Danke! Ja, nun sitz ich am ander´n Ende der Tischkante. So kann´s gehen. :)


Nadja: Wie ging das eigentlich los bei Dir mit dem Turntablism? Seit wann
stehst Du an den Plattentellern?



Warhead: Das muss so ´99 gewesen sein oder so. Ich hatte mich wieder mehr mit HC befasst und wollt´s halt ma ausprobieren...Zu der Zeitz hab ich bei einem Verlagshaus Pornos geschnitten und war Adault-Webmaster. Kurz um, ich hatte viel Geld :D Also hab ich mir ´n Deck gekauft damals mit dem DJ meines Bruders zusammen (mein Bruder ist LUIS, ein HipHop Act aus Hannover). Also ich muss sagen, ich spiel nur, wenn mir dannach ist. Es vergehen manchmal Wochen ohne einmal den Mixer oder eine meiner Platten auch nur zu berühren. Dann wieder nehm ich mit Andi (Necrohead, der zweiten Hälfte von PsychoSilence) drei Mixe an einem Wochenende auf.

Nadja: Mit welchem Equipment hast Du damals angefangen?


Warhead: Das waren zwei Reloop 500er und ein Reloop Scratch HipHop Mixer, ein Zugeständnis an DJ Moe, mit dem ich damals das Equipment zusammen gekauft habe.


Nadja: Was hast Du Dir für Ziele in absehbarer Zukunft gesetzt?


Warhead: Auf Platz eins steht da ganz klar meine Karriere als Freelancer und das Label meines Bruders, das ich im Herbst übernehmen werde. Für ein geordnetes Leben fehlt mir einfach die Frau an meiner Seite, die mich ab und zu wieder runterholt...also wird stürmisch werden in absehbarer Zukunft, was sonst ;-)


Nadja: Was wünscht man sich als DJ denn für die Zukunft?


Warhead: Ein gutes Gehör und Artistbier bis in´s hohe Alter :-D Nein ganz im Ernst ich kann das so auf die Zukunft bezogen nicht sagen. Man wünscht sich immer ne gute Crowd, die mitgeht und das die Partys Erfolg haben und man daran Teil hat.


Nadja: Musstest Du schon einmal Autogramme schreiben?


Warhead: Ja, ständig auf Eurocheques! Ja ne, also als Act bisher 2 mal. In unserer Szene kommt es selten bis nie vor, das man Autogramme oder ähnliches verteilt. Dazu ist HC einfach zu unpopulär in Deutschland. Das ist auch gut so. Popularität verändert ein Genre stets zum negativen in meinen Augen.


Nadja: Was bevorzugst Du? Kleinere Clubs oder größere Veranstaltungen?


Warhead: Das ist je nach Veranstaltung verschieden. Grosse Events in Holland sind schon ein Erlebnis, keine Frage, aber gerade hier in Deutschland treffe ich auf großen Partys oft Leute, bei denen es mir schwer fällt, sie nicht zu enthaupten...In kleinen Clubs spiel ich eigentlich lieber, wenn die Party gut besucht ist, das kommt dann irgendwie familiärer alles. Chemnitz trägt hier das Prädikat „besonders wertvoll“...und da stolzieren Frauen rum, die man aus dem Stand begatten möchte :D


Nadja: Wodurch lässt Du Dich auf die Palme bringen?


Warhead: Wenn es nicht nach meinem Willen geht :D Nein, Spaß bei Seite, wenn etwas nicht auch nur annähernd so hinhaut, wie ich es geplant habe, ich plan einfach manchmal zu viel...und nehm´ mir zu viel gleichzeitig vor...aber auf Platz eins der Shitlist stehen falsche Freunde oder Leute, die sich nur mal melden, wenn sie dich brauchen. Dazu sag ich mal „geht sterben“.


Nadja: Wie ist es zu der Verbindung mit Necrohead gekommen? Was darf man als Laie unter Psychosilence verstehen?


Warhead: Diese lange Geschichte war so: Es war einmal Ende der Neunziger ein HC hörender Anselm, der seine erste Website über den Äther schickte, GabberSquad.de...Dadurch lernte ich viel der Leute kennen, mit denen ich heute noch Kontakt pflege. Unter anderem auch eine Jessy, deren damals beste Freundin Nina war, die noch heute mit Necrohead zusammen ist und wenn sie heiraten, will ich Trauzeuge sein :-) Wie dem auch sei...Necrohead hat mich damals irgendwann mal gefragt, ob er auch mal bei uns spielen kann, da er Resident DJ im mittlerweile geschlossenen „NoX Club“ war und es war zwei Tage vor der vierten Hannover Hardcore. Da hab ich ihm gesagt „kommt alle auf unsere Party, feiert artig und wir beide machen auf der zweien Area zusammen den Rausschmeiß-Act“. Und das hat der Art Leune gemacht, das wir fortan gemeinsam in die Schlacht zogen...Üben tun wir höchst selten, dafür haben wir einen absolut synchronisierten Musikgeschmack. Sowohl, was HC angeht als auch Metal. Ich war mit Andy glaub ich mittlerweile auf mehr Metalcorekonzerten, als auf HC Partys...

Was der Name PsychoSilence bedeutet ist hingegen schneller erklärt. Er bedeutet Dualität, die Diskrepanz zwischen Schein und Sein. Das eine Wort, aus dem der Name sich zusammensetzt, entspricht unserem Sein, das andere Wort hingegen überhaupt nicht. „Psycho“, dies eher negativ behaftete Wort steht für Kreativität, Unkonventionalität, es steht für das Nachdenklichsein meiner Person und eben die Art, wie wir durch´s Leben schreiten... “Silence“ steht diametral zu „Psycho“ und umschreibt Ruhe und Ordnung. Bei uns liegt in der Ruhe nicht die Kraft. Wer rastet, der rostet. Nichts ist eben auf ewig sicher gestellt, nur der Wandel. Dem sollte man sich nicht verschließen.


Nadja: Was machst Du denn hauptberuflich?


Warhead: Ich bin freier Künstler oder zu Neudeutsch Freelancer. Mein Hauptfeld ist 3D Design bei den SoulPix Studios in Hannover, einer 3D Animations- und Filmschmiede. Studiert habe ich aber „herkömmliches“ Design mit Schwerpunkt auf Web und digitalen Medien. Außerdem war ich auf der Waldorfschule und meine Mutter ist Kunstlehrerin, ich bin künstlerisch also schwer vorbelastet. Mein Aufgabenfeld erstreckt sich von 3D über Flash, Storybording oder Printmedien bis hin zum Tracking- und Postproductionartist (2D/3D Composting). Im Grunde muss man als Freelancer Allrounder sein, ich bin ein Söldner. :) Für angemessenes Geld tue ich das was während einer Produktion anfällt bzw. was im akuten Projekt von mir verlangt wird oder weswegen ich hinzugezogen worden bin und arbeite mich falls nötig in angemessener Zeit in neue Felder ein.


Nadja: Mir ist zu Ohren gekommen, Du hast erst kürzlich einen Design-Award gewonnen. Erzähl uns mehr über Deine Projekte!


Warhead: Über alle? :-o Neben der sehr zeitintensive Arbeit bei den SoulPix Studios gestalte ich nach wie vor Flyer, Logos und andere Layouts für Artist oder Partys aus dem Techno/HC/Hip Hop-Bereich. Im Augenblick mehr für letzteren. Mein Bruder ist sehr aktiv in der hannoveraner Hip Hop Landschaft und veranstaltet ständig Jams und bringt selbst Tracks heraus. Sogar ein Video haben wir letztens gedreht...

Wenn sich dann noch Zeit findet, pflege ich meine eigenen Projekte, wie meine Website oder ich bilde mich selbst fort. Den angesprochenen Preis habe ich für eben so eine Trainingseinheit gewonnen. Ich wollte Compositing üben, die Interaktion von realer und virtueller Welt. Dies Bild habe ich gerade noch rechtzeitig zum Animago Award eingereicht und mal eben den ersten gemacht. Das hat mir persönlich gezeigt, das ich am weitesten ohne Leistungsdruck komme...wenn ich’s einfach kommen lasse aus dem Bauch und dem Kopf heraus.


Nadja: Wärst Du heute ein Anfänger als DJ, was würdest Du anders machen?


Warhead: Ich wäre weiter zu den Klavierstunden gegangen! Ich habe sechseinhalb Jahre klassisches Klavier und Flügel gespielt...davon ist jetzt allerdings nicht mehr viel zu sehen...mit bisschen Glück kann ich Billy Jean von Jacko noch auswendig :D Neben Taktgefühl ein bisschen Plan von Harmonielehre und Musik sollte man schon haben, die Gabe ist mit Gott sei Dank bis heute erhalten geblieben.


Nadja: Was verbindet Dich persönlich mit der Hardcore-Szene?


Warhead: Eigentlich nix mehr, da ist zu viel vorgefallen die letzten Jahre. Im Grunde bin ich nur noch für ne Hand voll Leute da und eben wegen der Musik, die wiederum ist eine ewige Liebe, die mir mit neuen guten Releases stets auf Neue ihre brennende Liebe beweisst. Liebe und Hass liegen sehr dicht bei einander, das muss jeder wahrscheinlich irgendwann mal am eigenen Leib erfahren.


Nadja: Wohin führte Dich Deine weiteste Reise zu einem Gig?


Warhead: Also Chemnitz is´ immer ´n Highlight :D


Nadja: Welchen musikalischen Style bevorzugst Du und warum gerade diesen?


Warhead: Ich mag wie man so schön sagt „auf die Fresse“, ich bin ja auch Scheidungskind :D Als mein Musikgeschmack anfing, sich zu festigen, haben Metallica gerade das schwarze Album herausgebracht und irgendwann kam die erste Thunderdome raus und damit verbunden die Clips bei Housefrau TV auf Viva mit Mate Galic. Da war´s um mich geschehen. Metalhead und Gabber in einer Person, wobei wir wieder bei der Dualität wären! Welche Seite die Überhand gewinnt ist stimmungs- und situationsabhängig.

Auf der Arbeit zum Beispiel höre ich mehr Soundtracks, Drum&Bass oder gechillte elektronische Sachen wie The Christal Method, Prodigy, Daft Punk oder Chemical Brothers. Wenn´s stressig wird gegen Ende einer Produktion und man bis in die Morgenstunden bleibt, gern Trivium, die beste Band der neueren Metallwelt, Killswitch Engage, Caliban, Bullet for my Valentine, Neaera aus Münster, Hatebreed, Violent Work of Art, Spineshank, Slipknot, Raunchy und In Flames...eben die ganze Bandbreite der NWOSHM (New Wave Of Swedish Heavy Metal) und Trash-/Metalcore. Oder aber zwangsläufig mehrmals täglich den Track, für den wir gerade ein Video produzieren. Bis vor ein drei Wochen war das Hate Hall „Is there anybody outthere?“, der neue Act von Alex Christensen. ´ne wirklich schöne Nummer!

Unterwegs darf´s ein bischen von allem sein. Ich hab mir gerade für meinen PocketPC eine weitere 1GB SD-Card für Mukke gekauft :D

HC ist auf der Arbeit eher selten mein Ding, dazu kann ich mich nicht lange konzentrieren.


Nadja: Hier kommen wir zum eigentlichen Grund für das Interview. Legen DJs so wie Du zum Großteil immer die Musik auf, die sie mögen und werden somit zum Trendsetter für alle Anderen?


Warhead: Keine Ahnung ehrlich gesagt. Will ich das sein, ein Trendsetter? Will ich, das andere sind wie ich, weil sie das gleiche tun wie ich, weil sie es bei mir zuerst gesehen/gehört haben? Nein, das will ich nicht. Trends entstehen oft auf subtile für mich nur schwer nachvollziehbare Weise. Aber noch schwerer ist für mich nachzuvollziehen, aus welchen Beweggründen Leute einem Trend folgen. Runtergebrochen auf´s Wesentliche doch aus Massenzwang, ein Wir-Gefühl, eben der Hype Culture, in der wir gerade Leben. Mao hat mal gesagt, es sei nichts gefährlicher, als dumme Menschen in großen Gruppen. Nebenbei dezent vom Thema abgekommen übrigens... Hey, wenn Leute sein woll´n wie wir, sollen sie´s halt machen. Wäre schön wenn sie dabei bleiben, in Hannover sind wir ein bischen wenige...aber gezielt Trends setzten? Also ich hab mich noch nie bewusst dabei ertappt...ich mach halt mein Ding, love it or leave it...


Nadja: Wie ist das Projekt Hannover Hardcore mal entstanden? Gibt es dazu eine Gründungsgeschichte?


Warhead: Version eins: Diese alt ehrwürdige Bruderschaft aus den edelsten Geschlechtern existiert bereits in de siebzehnten Generation und hat allen Widersachern zum trotz bis heute Bestand.
Version zwei: Der Plattenladen StreetSounds, wo DJ Placid aus unserer Runde bis heute gelegentlich arbeitet. Ab und zu kaufen wir unsere Platten da. Irgendwann hatte StreetSounds dann ein festes HC Fach und wir kamen öffter. Placid hat dann glaub ich mal Tellynummer vermittelt oder wir haben uns einfach da getroffen, weiß ich nicht mehr um ehrlich zu sein.


Nadja: Erst kürzlich ist eine DVD über euch in eurem Merchandise-Bereich herausgekommen. Was erwartet uns in naher Zukunft? Eventuell auch mal ein Sampler?


Warhead: Hm, man darf gespannt sein, vor allem ich :D Das mit Semplern ist so eine Sache, da die GEMA-pflichtig sind. Mit unserer DVD spielen wir ja maximal Herstellungskosten wieder ein. Ich hätt´ prinzipiell Bock drauf, stell die Frage mal den andern beiden :D


Nadja: Wie geht’s weiter mit Hannover Hardcore? Wann ist die nächste Party?


Warhead: Wie´s weiter geht, hängt davon ab, worauf wir Bock haben bzw. wann wir mal wieder was organisieren. Wir leben ja nicht von HHC, wir betreiben es als eine Art Hobby. Früher haben wir uns hausgemachtem Druck ausgesetzt, um einen Namen zu bekommen in der Szene, d.h. mehr Partys, größere Partys, mehr Headliner, etc. Außerdem waren wir alle drei noch Schüler und hatten Zeit, uns um alles zu kümmern. Nun sind wir berufstätig oder Studenten und haben bereits von uns Reden gemacht, unsere Beliebtheit ist mittlerweile unerheblich, also mir geht sie am Arsch vorbei. Nun sind wir sind nicht mehr über alle Maßen beliebt in der Hardcoreszene, das habe ich meinen Teil zu beigetragen...aber sehr wohl sind wir geschätzt! Das ist ein qualitativ großer Unterschied. Beliebtheit kommt und geht je nach Lust und Laune der Szene. Gestern wir, heute wer anders, morgen wieder wer anders...das ist der Lauf der Dinge. Wir werden mittlerweile von Kennern geschätzt und von Leuten, die uns einigermaßen gut kennen als Partyspaßgaranten aqueriert, wir glänzen mehr durch das Drumherum als durch übermäßige Skills und wer das Showbiz begriffen hat, der weiß, das Talent allein nicht reicht... Um zur Frage zurück zu kommen, wir wissen nicht WIE es genau weiter geht, sicher ist, DAS es weitergeht, wir ham´ schon so viel Scheisse zusammen durchgestanden, das es für 2 Leben reicht. Wir lieben Probleme! Als nächste Party ist natürlich die Reincarnation Parade angepeilt. Mehr will ich dazu aber zur Stunde nicht sagen.

Nadja: Wie siehst Du die Zukunft in der Hardcore-Szene? Geht sie den Bach runter oder ist sie keineswegs vor dem Aussterben bedroht?

Warhead: Die HC Szene wird´s immer geben, in welcher Form auch immer. Solange es Leute gibt, die auf den Sound abfahren, wird er produziert werden. Das ist in erster Linie das Prinzip des Angebots und der Nachfrage. Über dies, solange es Leute gibt, die HC zu produzieren als ihre Kunst verstehen, wird es HC geben. Ob in der Zwischenzeit bestimmte Stilrichtungen hinzukommen oder wegfallen, vermag ich nicht zu sagen...Die erste Generation Gabbers ist mittlerweile so Mitte 30 und hat bereits Familie. Die neue Generation ist sehr Trendorientiert, auch im HC gibt’s natürlich so was. Im Moment ist es Jump Style, morgen Speed Base, Happy Speedcore oder was weiß ich denn...wenn die Gesichter auch wechseln, es ist immer die HC Szene, und die wird auch in nächster Zeit bestand haben. Wie viele HC Tonträger im Media Markt im Display stehen, ist ja lange kein Index, wie groß die Szene ist.

Nadja: Siehst Du Deine Zukunft als DJ oder eher als Designer?

Warhead: Zukunft ist im Grunde genommen so etwas ungewisses...ich glaub, ich bin ein weit besserer Graphiker, als ein Musiker. Und das nur aus einem Grund: Ich liebe und lebe meinen Job. Ich freu mich an jedem Tag auf´s neue, wenn ich ins Studio komme und die anderen Söldner sehe. Wenn dann Leute wie Alex Christensen, die Werber von JungvonMatt oder Kameraleute von Wolfgang Petersen sagen, das ich meinen Job gut mache, dann war´s mir das jeden verdammten entbehrlichen Tag wert. Ich bin ´n Workaholic geworden in den letzten 3 Jahren. Nicht selten verbring ich mehr Zeit mit meinen Kollegen als mit meinen Mitbewohnern. Also ist meine Antwort kurz gesagt Designer.

Nadja: Was machst Du nach einem Booking? Mischt Du Dich unter die Crowd und feierst bis in die frühen Morgenstunden?

Warhead: Wer uns kennt, weiß, das wir oft als Erste kommen und als Letzte gehen. Das ist immer mit viel Alk, Vandalismus und Pöbelei verbunden, aber dafür schätzt man uns, denke ich. Es ist eben nie langweilig...

Nadja: Hast Du den Lesern abschließend noch ein paar Worte mitzuteilen? Vielleicht ein paar Tipps für das Auflegen?

Warhead: Hm, da verlangst du eine Moral von einem moralarmen Menschen... Also ich geh mit der Einstellung durch Leben: Liebt mich oder lasst mich in Frieden. Und ich glaub´, man kann fast alles erreichen, wenn man bereit ist, dafür auch fast alles zu opfern. Von alleine passiert nichts in der Welt, das sollte man sich öfter mal zu Herzen nehmen. Außerdem bin ich jemand, der zuhört, der abwiegt und viel über Dinge nachdenkt. Wenn mein Gegenüber das auch tut, oder mir wenigstens zuhört, bin ich eigentlich schon zufrieden :-) Vielleicht sollten die Leute sich einfach überhaupt mal mit weniger zufrieden geben?

Hm,...Tipps zum Auflegen...Man sollte auf jeden Fall Tracks im Set haben, die man selber gerne hört, ansonsten macht´s wenig Spaß, man sollte sich nicht gleich übernehmen, mit Gabber anzufangen ist ob der doch höheren BPM-Zahl nicht der einfachste Einstieg, sag´ ich mal. Wenn man von Harmonielehre oder einem Metronom einen Plan hat, hilft das auch immens. Man sollte wenigstens im takt bis vier zählen können ;-) Ansonsten einfach machen, was sich eben gut anhört, erlaubt ist, was gefällt...von solchen Lehrvideos halte ich nix ehrlich gesagt.

Nadja: Ich danke Dir für das Interview!

Warhead: Der Dank geht auch über meine die Lippen. Viele der Fragen waren wirklich gut! Nicht so was wie „Wenn du für einen Tag jemand anders sein könntest, wer wäre das?“. Meine Antwort darauf wäre „Peter North“ gewesen :) Ich hatte beim Beantworten der Fragen die ganze Zeit ein wohliges Kribbeln und bin manchmal vom Thema weg, das ist immer ein gutes Zeichen :) ich hab mir mehr Gedanken gemacht, als gefordert war :D
gefordert war :D